Die Landschaftspflege mit Schafen und Ziegen erhält viele Offenland-Lebensräume wie Trocken-/Steppenrasen, Wacholderheiden und Streuobstwiesen, die so oft Hotspots für die biologische Vielfalt und für seltene und bedrohte Arten Lebensraum sind. Seit Jahren geht vielerorts die Anzahl der Schäferinnen und Schäfer sowie der Schafe und Ziegen kontinuierlich zurück.
Das im Rahmen des Bundesprogramm für Biologische Vielfalt (BPBV) von 2021 bis 2027 geförderte Projekt „Weidewonne“ – Unterstützungsnetzwerk für schafbeweidete Naturschutzflächen in Thüringen hat zum Ziel, den bundesweiten Rückgang der Schafbeweidung exemplarisch für Thüringen zu stoppen und im besten Fall umzukehren, damit landschaftspflegende Betriebe eine Zukunft haben. Das Projekt möchte dafür die Leistungen der Schäfereibetriebe für den Naturschutz und die Landschaftspflege wirtschaftlich wieder attraktiver zu machen und neue Lieferketten aufzubauen.
Projektträgerin ist die Naturstiftung David, die Stiftung des BUND Thüringen, Verbundpartnerin die Naturforschende Gesellschaft Altenburg (NfGA). Neben dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), wird das Projekt auch vom Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) gefördert. Zielgruppen sind Schäfer:innen, Akteur:innen der Lieferketten, z.B. Fleischereien, Großhandel und Vertriebsgenossenschaften, die Gastronomie, fleischessende Endkund:innen sowie Multiplikator:innen für die Marke Weidewonne.
Die sozioökonomische sowie die ökologische Evaluation werden seit 2022 projektbegleitend bis 2027 durch das e-fect Team mit einem partizipativen-nutzenorientierten Ansatz umgesetzt. Sie folgen dabei den Standards der DeGEval sowie dem Leitfaden zur Evaluation von Projekten im Bundesprogramm für Biologische Vielfalt. Dabei wird ein Mix aus qualitativen und quantitativen Methoden eingesetzt.
Die Evaluation untersucht die Angebote und Leistungen des Projekts sowie deren Auswirkungen auf das Wissen, die Einstellungen und Handeln der erreichten Zielgruppen. Die Bewertung veränderten Wertschöpfung der Produkte von Weidewonne sowie erste Hinweise auf Veränderungen in der Natur durch landschaftspflegende Schafhaltung, insbesondere auf die biologischen Vielfalt der beweideten Flächen, runden das Bild der untersuchten Ziele ab.
